Was ist Funk?
Funktechnik, oder Funktechnologie, ist ein Begriff für die Methode, Signale aller Art mit Hilfe elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich (Radiowellen) drahtlos zu übertragen. Die Existenz von Radiowellen wurde 1864 von James Clerk Maxwell auf Grund theoretischer Überlegungen vorhergesagt und 1888 von Heinrich Hertz experimentell bestätigt. Der Name „Funk“ geht auf den Begriff Funke zurück. Die damals primitive und heute unerwünschte Erzeugung von Funkwellen, erlaubte nur Nachrichtenübermittlung durch Morsezeichen, beispielsweise von der Großfunkstelle Nauen zu den Schiffen der kaiserlichen Marine. Erst nach der Entdeckung der Oszillatorschaltungen mit konstanter Aus-gangsleistung im Jahr 1913 konnten weitere Modulationsarten entwickelt werden, die die Übertragung von Ton, Bild und später auch Daten ermöglichten. Der deutsche Physiker Ferdinand Braun bekam 1909 den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur Entwicklung der Telegrafie per Funk. Er teilte sich den Preis mit Guglielma Marconi. Braun hatte bereits am 20.09.1898 eine „Funkenverbindung“ am Physikal-ischen Institut in Straßburg aufgebaut, die kurz darauf 30 km bis in den Vogesenort Mutzig reichte. 1899 errichtete er von Cuxhaven aus eine 3 km bis zur Kugelbake reichende Funkverbindung. Am 24. September 1900 wurde eine solche Verbindung über eine 62 km lange Straße Cux-haven-Helgoland geschaffen. In „das Neue Universum“, Band 45 aus dem Jahre 1924 wird der Polizeiradioempfänger (Typenbezeichnung U45-300?) beschrieben. „Die Rahmenantenne machte es möglich, zuverlässige tragbare Empfänger herzu-stellen. Unsere Abbildung veranschaulicht einen Polizeiempfänger, der zurzeit erprobt wird. Sein Träger soll radiotelephonische Hilferufe aufnehmen und an einen zweiten Beamten weitergeben. Ohne weiteres ist diese Benutzung möglich für die Weitergabe von Anrufen Dienstlicher Sendestellen; der Anruf von privaten Stellen kommt ja vorläufig nicht in Frage.
Bis in die 1950ger Jahre wurde in Marienberg die Feuerwehr noch durch das Anschlagen der alten Bergglocke alarmiert. Das lag auch daran, dass die vorhandenen Sirenen unzuverlässig und nur unzureichend laut funktionierten. Der Einsatz leistungsstärkerer Aggregate sorgte für Abhilfe. Mit dem Fortschreiten der Funktechnik zog diese auch in die Freiwilligen Feuerwehren ein - zumindest in größere Stützpunktfeuerwehren. So konnte die Marienberger Wehr bereits ab ca. 1972 Funkempfänger für die Alarmierung der Kameraden nutzen. Die Geräte wurden um 1980 erneuert. Nach der Wende wurden die Feuerwehren flächendeckend mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet. Die Alarmierung erfolgte so neben der Sirene zunehmend als Alarm mittels Funkmeldeempfänger, was natürlich für die Bevölkerung nicht festzustellen war. Genutzt wird seither der Feuerwehrkanal im Rahmen des BOS 4m-Bandes. Mit Einführung der digitalen Alarmierung zum Jahreswechsel, wurden den Kameraden wiederum neue Empfangsgeräte zur Verfügung gestellt. Dies geht einher mit der Inbetroebnahme der intergrierten Rettungsleitstelle der Berufsfeuerwehr Chemnitz.